1995 gründeten zwei junge Studenten im hessischen Pohlheim bei Gießen ihr erstes Internetunternehmen. 25 Jahre später ist daraus einer der führenden Value Added Distributoren des deutschsprachigen Raumes geworden. Wir blicken zurück auf die Anfänge und Entwicklung unseres Unternehmens.

Die Geschichte von EBERTLANG begann in der Studentenwohnung von Volker Lang in Gießen. Als technikbegeisterter Jurastudent gehörte er zur damals noch sehr überschaubaren Gruppe von Internetnutzern in Deutschland. Durch Zufall (und mehrere vergessene Haustürschlüssel) lernte er einen weiteren Bewohner des Hauses kennen: Steffen Ebert, ebenfalls Jurastudent. Die beiden ZVS-Opfer (ein Schicksal vieler Studenten in Gießen aus dieser Zeit) freundeten sich an und waren sich schnell einig, das neue Medium Internet für eine gemeinsame Geschäftsidee zu nutzen. 

Zwei ZVS-Geschädigte legten den Grundstein in hessischem Studentenwohnheim

Denn ein Zugang zum Internet in Deutschland war 1995 keine Selbstverständlichkeit, sondern beschränkte sich zunächst vor allem auf den universitären Bereich. Hier setzten Ebert und Lang an und gründeten einen der ersten Internet Service Provider Deutschlands, der es Unternehmen und auch Privatpersonen ermöglichte, einen für damalige Verhältnisse schnellen Zugriff auf das World Wide Web zu erlangen.

Auch dass sich das Internet als Verkaufsplattform eignet, erkannten die Beiden bereits kurz nach der Gründung. Sie nahmen die zwei Software-Hersteller Alt-N Technologies (später MDaemon Technologies) und Qbik an Bord – beide bis heute Teil des Portfolios von EBERTLANG. „Wir waren zwei Jurastudenten, die von Business-Plänen wenig Ahnung hatten. Dafür hatten wir Ehrgeiz und eine stellenweise naive Herangehensweise, die es uns in vielen Situationen leichter gemacht hat, Herausforderungen anders anzugehen als es uns Berater damals wahrscheinlich empfohlen hätten”, berichtet Volker Lang über diese Zeit. Und Ebert ergänzt: „Die wichtigste Lektion aus dieser Zeit war, dass wir zusammen eine Chemie entwickelt haben, die es uns erlaubte, instinktiv die richtigen Entscheidungen zu treffen – obwohl keiner von uns damals bereits über unternehmerische Erfahrungen verfügte.”

Ehrgeiz und die gemeinsame Chemie waren wichtiger als Wirtschaftsbücher

Ebert und Lang entwickelten ihren eigenen Stil als Unternehmer, der sich bis heute durch den ganz eigenen persönlichen Charakter definiert. Ebert: „Wir haben uns an keinem Wirtschaftsbuch orientiert, sondern so gehandelt und mit unseren Geschäftspartnern interagiert, wie es uns aus unserer persönlichen Sichtweise richtig erschien. Nach 25 Jahren können wir sagen: Der Erfolg gibt uns Recht.” Auch Lang bestätigt: „Dass wir mit Software-Herstellern und Partnern zum Teil seit über zwei Jahrzehnten zusammenarbeiten, ist keine Selbstverständlichkeit in dieser schnelllebigen Branche. Umso mehr Wert legen wir darauf, genau diesen Ansatz bei EBERTLANG zu erhalten.”

1997 folgte der Umzug des jungen Unternehmens in größere Firmenräume nach Gießen. Der wenig malerische Standort in Mittelhessen erwies sich im Nachhinein sogar als Glücksfall: Die in Gießen stationierten Soldaten der US Army – 1995 bereits wesentlich vertrauter mit der neuen Online-Welt als die Deutschen – waren die perfekte Zielgruppe und stellten zu Beginn einen Großteil der Kundschaft von Ebert und Lang dar. „Die GIs standen für ihren Internetzugang vor unserem Büro Schlange”, erinnert sich Steffen Ebert an die Anfangszeit.

Die ersten Mitarbeiter unterstützten Ebert und Lang beim Vertrieb der Software-Lösungen, zu denen ab 1998 auch Rhinosoft mit den beliebten File-Transfer-Lösungen Serv-U und FTP Voyager zählte. Bei der Zusammenstellung des eigenen Portfolios bewiesen die beiden schon frühzeitig, dass sie ein Gespür dafür haben, die passenden Produkte zur passenden Zeit anzubieten. Die Arbeitsteilung hat sich seit 25 Jahren dabei kaum verändert: Während Volker Lang die technischen Aspekte einer Lösung auslotet, verantwortet Steffen Ebert die vertrieblichen Möglichkeiten und das Marketing eines Produkts.

EBERTLANG schaffte als erster Distributor das Boxen-Geschäft ab

Der Vertrieb der Lösungen erfolgte zunächst noch klassisch per Boxen, die den Käufern zugesendet wurden. Damit war im Jahr 2000 Schluss: Während andere noch den Y2K-Bug jagten, schaffte EBERTLANG als erster Distributor die Boxen komplett ab und stellte auf elektronische Software-Distribution (ESD) um. Volker Lang: „Der Handel mit Boxen, die mit viel Aufwand gelagert, bepackt und verschickt werden mussten, erschien uns von Anfang an antiquiert. Einigen Unkenrufen zum Trotz haben wir uns dann komplett von diesem Modell verabschiedet und sind auf ESD umgestiegen – es hat den Bestellvorgang für die Partner vereinfacht und bis heute nutzen wir unsere knappen Lagermöglichkeiten lieber für Kaffee und Getränke als für Software-Lizenzen.” 

Es dem Kunden so einfach wie möglich zu machen, ist ein weiterer Baustein des großen Erfolgs von EBERTLANG. Steffen Ebert: „Unsere Kundenzufriedenheit war schon immer eines der wichtigsten Kriterien unseres Handelns – wäre dem nicht so, könnten wir auch ein anonymes Call Center betreiben und Support-Anfragen an einen externen Dienstleister weiterleiten. Aber dann stünden wir mit unseren Partnern nicht über viele Jahre in einer engen und zum Teil schon freundschaftlichen Geschäftsbeziehung.” Die EBERTLANG-Fachhandelstage waren dann auch eher ein Treffen mit bekannten Gesichtern in einer familiären Atmosphäre als anonyme Großveranstaltungen.

Neben dem sukzessiven Ausbau des Portfolios – seit 2007 listet EBERTLANG BackupAssist, 2010 folgte MailStore – und der Erweiterung unserer Dienstleistungen (vom Premium-Supportvertrag bis hin zu umfassenden Consulting- und Installationsservices) legen wir seit jeher einen starken Fokus auf unsere Außendarstellung und Kommunikationsformen: Bereits früh waren wir in sozialen Medien unterwegs, betreiben seit vielen Jahren mit diesem Blog einen der aktivsten der IT-Branche und veröffentlichen unser vierteljährliches EL-Magazin, gestartet 2018.

Von Beginn an Managed Services im Blick

2010 folgte der Umzug in die Goethe-Stadt Wetzlar, wo wir bis heute unseren Stammsitz haben. Mit damals 17 Mitarbeitern betreuten wir rund 11.000 Partner im deutschsprachigen Raum und stellten schon 2012 die Weichen für das Managed Services-Geschäft, welches sich damals noch in den Kinderschuhen befand: Als Exklusivdistributor von LabTech (heute ConnectWise Automate) setzten wir früh den Fokus auf das MSP-Modell und seine Tools. Volker Lang erinnert sich: „Es war vor allem in der Anfangszeit der Zusammenarbeit ein oftmals hartes Ringen, die Partner vom klassischen Laufzeit-Lizenzgeschäft wegzubringen. Aber für uns war trotzdem von Beginn an klar, dass diesem Modell die Zukunft gehört, dementsprechend hartnäckig sind wir geblieben.”

Diese Konsequenz sollte sich erneut auszahlen, denn mittlerweile hat sich das MSP-Geschäft als eine der wachstumsstärksten Säulen der IT-Branche etabliert – Tendenz steigend. Unsere Veranstaltungsreihen wie die MSP-Roadshows begeisterten hunderte Partner in der ganzen DACH-Region, zudem entstanden enge Kooperationen mit Herstellern, die von Beginn an einen starken Fokus auf Managed Services Provider gelegt haben: 2015 starteten wir die Zusammenarbeit mit ESET, es folgten SolarWinds MSP und Altaro.

Mit aktuell über 18.000 Partnern im Kundenstamm hat sich EBERTLANG in 25 Jahren als feste Größe der Value Added Distribution etabliert. „Wir hatten nie das Ziel, der größte Distributor zu werden – dafür ist unsere Philosophie, also das, was EBERTLANG ausmacht und der Channel schätzt, zu abhängig von einem persönlichen und authentischen Kontakt”, erklärt Ebert. „Wir haben in einem sehr speziellen Segment der IT-Branche eine Nische gefunden, die wir nach bestem Wissen optimal betreuen.”

Die weit mehr als 30 Auszeichnungen durch die internationalen Branchenmedien, darunter je zweimal die Auszeichnung als bester VAD Deutschlands durch die Leser der CRN Deutschland und der ChannelPartner, repräsentieren den Erfolgsweg von EBERTLANG und bestätigen die Unternehmensphilosophie. Für Ebert und Lang ist das eine Ehre und Mahnung zugleich: „Unser Erfolgsrezept lässt sich nicht einfach beliebig skalieren. Jede Entscheidung, ob bei der Personalsuche oder der Ausrichtung des Portfolios, muss immer vor dem Hintergrund abgewägt werden, ob wir weiterhin den von uns eingeschlagenen Weg verfolgen können.”

Die Harald Quandt-Gruppe beteiligt sich als strategischer Investor 

Mehr als 20 Jahre leiten Steffen Ebert und Volker Lang das Unternehmen, ehe im Mai 2017 mit Beyond Capital Partners erstmals ein strategischer Investor mit ins Boot geholt wurde, um die Expansionspläne von EBERTLANG zu unterstützen. Das Unternehmen entwickelte sich dabei so dynamisch weiter, dass man sich bereits nach weniger als zwei Jahren gemeinsam dazu entschloss, einen neuen Investor für die nächste Wachstumsphase zu gewinnen. Im März 2019 erfolgte dann der Einstieg von HQ Equita, der Beteiligungsgesellschaft der Harald Quandt-Gruppe. Der erfahrene und renommierte Investor aus Bad Homburg unterstützt seitdem intensiv den weiteren Erfolgs- und Expansionskurs, der von unseren Gründern Steffen Ebert und Volker Lang sowie unserem dritten Geschäftsführer Marcus Zeidler vorangetrieben wird.

Denn 2020 steht für einen weiteren Meilenstein des Unternehmens, das mittlerweile mehr als 60 Mitarbeiter beschäftigt: Mit Marcus Zeidler stieg ein dritter Geschäftsführer ein, der sich als CFO/COO unter anderem um die Bereiche Finance und Operations kümmert. Steffen Ebert und Volker Lang bleiben ihrem Unternehmen auch im Jubiläumsjahr in aktiver Rolle erhalten, fokussieren sich nun aber verstärkt auf die strategische Unternehmensentwicklung.

Seit 2020 unser 3. Geschäftsführer: Marcus Zeidler

„Das Unternehmen hat eine einzigartige Professionalität in jeglicher Hinsicht und durch alle Abteilungen hindurch. Alle ziehen am gleichen Strang – und vor allem in die gleiche Richtung. Was mich besonders fasziniert, ist, dass sich die Firma trotz der Größe einen persönlichen und authentischen Umgang untereinander und gegenüber Geschäftspartnern bewahrt hat. Diese besondere Unternehmenskultur ist das Erfolgsrezept – das merkt man als Betrachter von außen und umso schneller, sobald man Teil des Teams ist”, so Zeidler.

„Auch nach nunmehr 25 Jahren sind wir noch immer nicht IT-müde”, so Lang. „Was uns antreibt, ist der Wille, ein Unternehmen aufzustellen, das auch in den nächsten 25 Jahren als verlässlicher und vertrauensvoller Partner für den Channel wahrgenommen wird. Und wenn das bedeutet, nochmal alles anders zu machen, dann gehen wir diesen Weg mit unseren Partnern gerne gemeinsam.”

Um unsere Lösungen und Services stetig noch weiter für Sie verbessern zu können, freuen wir uns auch nach 25 Jahren über Ihr Feedback. Zögern Sie nicht, uns persönlich zu kontaktieren: telefonisch unter +49 (0)6441 67118-0 oder via E-Mail.