Was wollten Sie als Kind werden? Und in welche Zeit würden Sie mit H.G. Wells‘ Zeitmaschine reisen? Diese und neun weitere außergewöhnliche Fragen beantworten interessante Menschen aus der IT-Welt in unserer Rubrik “11 Fragen an”.

Heute: Dr. Ronald Wiltscheck, Chefredakteur der Fachzeitschrift ChannelPartner, IDG Business Media GmbH

11 Fragen an Dr. Ronald Wiltscheck

Wenn Sie sich selbst interviewen sollten, was wäre die erste Frage, die Sie sich selber stellen würden?
Ist in Ihrem bisherigen Leben alles so verlaufen, wie Sie sich das vorgestellt haben?

Und was wäre Ihre Antwort?
Nicht alles, aber das Wichtigste (Berufs- und Partnerwahl) schon.

Was glauben Sie, ist die größte Errungenschaft, die wir dem Internet zu verdanken haben?
Die Möglichkeit, mit praktisch jedem Menschen auf dieser Welt in Kontakt zu treten, ist beeindruckend. Wir können uns sehr einfach Informationen über alles Mögliche verschaffen, dabei aber stets im Auge behalten, woher diese Informationen stammen, sie auf ihre Glaubwürdigkeit prüfen und so stets eine gewisse Skepsis gegenüber „wissenschaftlichen Erkenntnissen“ beibehalten.

Nehmen wir an, H.G. Wells‘ Zeitmaschine gäbe es wirklich. In welche Zeit würden Sie reisen und was würden Sie dort tun?
Ich würde gern in die Zeit Jesu Christi reisen und ihm bei seinen Reden zuhören. Okay, dazu müsste ich erst einmal Aramäisch lernen, aber das würde ich in Kauf nehmen. Selbstredend würde ich mich vorher dementsprechend impfen lassen, Wasserreinigungstabletten, Antibiotika und diverse weitere Errungenschaften der modernen Zivilisation mitnehmen – zum Beispiel auch eine solarbetriebene Taschenlampe

Nennen Sie 3 Personen, mit denen Sie gerne einmal zu Abend essen würden und verraten Sie uns, warum.
Albert Einstein, denn er könnte mir aus seiner Sicht die Allgemeine Relativitätstheorie erklären.
Scarlett Johansson: einfach nur so (lacht).
Angela Merkel: Mit ihr würde ich die Vorteile der Kopfpauschale (2003) erörtern und gerne erfahren, warum sie sich von dieser grandiosen Idee verabschiedet hat. Auch ihre Gründe für den Abschied von den Kernkraftwerken 2011 würden mich interessieren.

Nennen Sie uns 2 Orte, die Sie in Ihrem Leben (noch einmal) sehen möchten.
Zum einen Hawaii, weil mir das von vielen Menschen empfohlen wurde und ich Vulkanlandschaften liebe, beispielsweise auch die auf Teneriffa und La Palma.
Zum anderen Australien/Neuseeland, weil das das entfernteste Ziel ist, das ich anpeile. Diese Reise muss noch gut geplant sein – mit einem Zwischenstopp in Südostasien oder auf Hawaii (siehe oben).

Was wollten Sie werden, als Sie ein Kind waren?
Lokomotivführer. Meine Oma wohnte an einer viel befahrenen Eisenbahnkreuzung, an der damals sehr viele Dampfloks verkehrten. Ich war von diesen Ungetümen fasziniert und bewunderte die Männer, die dort arbeiteten. Mit Beginn der Pubertät und dem Umzug in die Stadt kamen allerdings andere Interessen dazu wie zum Beispiel Elektrotechnik und Maschinenbau. In diese Richtung hat sich dann auch meine endgültige Berufswahl bewegt: Physiker, Biochemiker, IT-Fachjournalist.

Was tun Sie, wenn Sie gerade nicht arbeiten?
Ich treibe Sport (Laufen, Radfahren, Schwimmen oder Bergsteigen), lese viel und verbringe die Zeit mit meiner Frau, beispielsweise beim Essen, Wandern oder gemeinsamen Gesprächen.

Nennen Sie uns 2 Titel von Ihrer aktuellen Playlist.
Cold Little Heart – Michael Kiwanuka
Empire of Angels – Thomas Bergersen

Ihr größter Fehler?
Ich würde mir gerne sehr viel öfter Zeit für die kleinen Freuden des Alltags nehmen – zum Beispiel die Natur, ein schönes Gebäude, Gerüche, die mich an meine Kindheit erinnern oder gutes Essen bei einem kühlen Bier am Abend.

Ihr abschließender Kommentar oder Ihr Lebensmotto?
Lebe so, als ob heute der letzte Tag Deines Lebens wäre.

Das Interview führte Nadja Krug.