Nahezu jede aktuell auf dem Markt befindliche Backup-Lösung erlaubt Ihnen sowohl die Sicherung auf Datei-Ebene wie auch kompletter Systeme. Aber wann und für welche Dateitypen spielt die jeweilige Backup-Variante ihre Stärken am besten aus?

Auf Anhieb würden wir in den meisten Fällen zu den System-Backups tendieren, aber wir wollen die beiden Backup-Varianten einmal genauer unter die Lupe nehmen und herausfinden, in welchen Situationen die Datei-Backups ihre Trümpfe ausspielen.

Wann Sie auf System-Backups setzen sollten

Letzten Endes läuft alles darauf hinaus, dass das System-Backup Ihr „Brot und Butter“-Geschäft sein dürfte. Es stellt eine umfassendere Variante eines Backups dar, welches Ihnen die Wiederherstellung kompletter Systeme auf gleiche oder abweichende Hardware ermöglicht. Dies spielt besonders dann eine Rolle, wenn im Falle eines Desasters nicht nur eine lange Downtime sondern auch ein signifikanter Datenverlust drohen, sollten nur Datei-Backups vorhanden sein. Die anschließende Neuinstallation und –Konfiguration eines neuen Betriebssystems sind weitaus zeitaufwendiger als eine Gesamtwiederherstellung aus dem System-Backup.

Wenn es um den Schutz von unternehmenskritischen Daten und Anwendungen geht, führt also kein Weg an System-Backups vorbei. Dennoch eröffnen sich immer wieder auch Szenarien, in denen Datei-Backups trotzdem Ihren Nutzen unter Beweis stellen.

Wann Datei-Backups die bessere Alternative darstellen

Wie es der Name schon sagt arbeiten Datei-Backups auf der Datei-Ebene und schützen somit einzelne Dateien, Ordner und Anwendungsdateien. Dabei sind sie in der Regel auch schneller in der Durchführung als ein System-Backup. Überdies eignen sie sich auch besser für die Restaurierung (im Gegensatz zur Gesamtwiederherstellung auf die wir noch eingehen werden) kleinerer Datenmengen, z.B. der Wiederherstellung einzelner versehentlich gelöschter Dateien, korrupter Daten oder in vergleichbaren Situationen, in denen keine Wiederherstellung kompletter Systeme oder großer Datenmengen notwendig ist.

Mit einem Datei-Backup haben Sie schnellen Zugriff auf genau jene Daten, die Sie benötigen. Dafür muss in den meisten Fällen nicht einmal die Backup-Software auf den betroffenen Maschinen installiert sein. Bei den meisten Backup-Lösungen lassen sich die entsprechenden Daten ganz einfach per Drag & Drop vom Backup-Ziel an den gewünschten Ort zurückziehen.

Dennoch gilt zu beachten: mit einem Datei-Backup sind Sie nicht in der Lage ein ganzes System – beispielsweise nach einem Server-Crash oder sonst einem Desaster – wiederherzustellen. Solche Worst-Case-Szenarien sind der Grund, warum wir unseren Kunden fast immer das System-Backup als primäre Sicherungsart empfehlen. Hinzu kommt, dass Backups auf der Datei-Ebene bei der Wiederherstellung größerer Datenbestände tatsächlich langsamer sein können als System-Backups.

BackupAssist bietet zwei unterschiedliche Typen der Sicherung auf Datei-Ebene: das Datei-Backup und die Datei-Archivierung. Das Datei-Backup ist dabei Ihre erste Anlaufstelle um schnelle und einfach zugängliche Sicherungen von Dateien, Ordnern und Anwendungsdaten zu erstellen. Zudem kann es mit Hilfe des Rsync Add-ons genutzt werden, um Sicherungen bequem zu Offsite-Speicherplätzen zu übertragen. Ohne einen aufwändigen Datenträgerwechsel sowie den Transport von Sicherungsmedien außer Haus können Datensicherungen so automatisiert zu NAS-Systemen, in die Cloud oder auf von Ihnen bereitgestellte Backup-Server mit zusätzlichem Umsatzpotential übertragen werden. Wenn Sie also nach einer einfachen Wiederherstellungsmöglichkeit ausgewählter Daten suchen, ist ein Datei Backup genau der richtige Weg.

Es ist keine Überraschung, dass die Datei-Archivierung demgegenüber als Langzeitsicherung angelegt ist. Sie erlaubt die Datenkomprimierung und kann dazu verwendet werden, auf Bandlaufwerke zu archivieren.

Das Beste aus beiden Systemen zu Ihrem Vorteil einsetzen

Als Teil einer ausgeglichenen Backup-Strategie ist es sinnvoll, sowohl das System-Backup wie auch das Datei-Backup/die Datei-Archivierung zu verwenden. Dabei sollte das System-Backup Ihre primäre Art der Sicherung darstellen, da dieses Ihnen die Bare-Metal-Wiederherstellung auf gleicher oder abweichender Hardware erlaubt. Vereinfacht dargestellt: im Falle eines Desasters ist dies Ihre Lebensversicherung.

Dennoch: ein zusätzliches Backup auf Datei-Ebene ermöglicht Ihnen leichten Zugang zu kritischen Dateien, Ordnern und Anwendungen und erlaubt eine schnelle Wiederherstellung bei kleineren Datenmengen.

Es ist schwierig einen allgemeingültigen Rat hinsichtlich der zu verwendenden Backup-Strategie und der Zeitpläne abzugeben, denn dazu gibt es schlicht zu viele individuelle Variablen, die sich je nach Art Ihres Kunden und der vorhandenen Datenstruktur auf eine Entscheidung auswirken.

Als Faustregel lässt sich aber festhalten: Es kann nicht schaden tägliche, inkrementelle System-Backups durchzuführen und diese mehrfach wöchentlich durch Datei-Backups oder –Archivierungen der wichtigsten Unternehmensdaten zu ergänzen. Vergessen Sie auch nicht unterschiedliche Backup-Medien wie z.B. Offsite-Sicherungen mit in Ihre Planungen einzubeziehen.