Vor noch nicht allzu langer Zeit wurde die Cloud als der neue Trend gehypt, als Motor für neue Geschäftsfelder in den wortwörtlichen Himmel gelobt – durch Ausfälle bei den großen Anbietern und die Ausspähung durch Geheimdienste wurde sie aber jäh auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Die Cloud ist zwar immer noch eines der Themen, das die IT beschäftigt und auch vorantreibt, doch wurde den Skeptikern der Anfangsphase in den letzten Wochen und Monaten neues Wasser auf ihre Mühlen gegossen.

Hilft es aber, die Dinge immer nur schwarz oder weiß zu sehen? Nein. Differenzierung ist angebracht! So warf der jüngste Ausfall bei Office 365 erneut die Frage auf, wie zuverlässig die Cloud ist. Ob Amazon, Google oder Microsoft – in der Vergangenheit gab es immer wieder Störungen. Für Unternehmen bedeutet das Produktivitätsverluste und auch finanzielle Schäden. Das betrifft aber nicht nur Cloud-Dienste – der lokal installierte Mailserver kann genauso gut ausfallen, nur wird deswegen nicht gleich in allen bekannten Medien darüber berichtet.

Soll heißen: Ausfallsicherheit und Verfügbarkeit sind wichtig, egal ob Cloud oder lokal. Der einzige Unterschied: Kontrolle. Bei ausgelagerten Diensten und Anwendungen müssen sich Kunden auf einen externen Anbieter verlassen und können die Ausfallsicherheit nicht beeinflussen. Die richtige Frage lautet folglich: Ist die Kostenersparnis, die oftmals mit Cloud-Diensten einhergeht, wichtiger als die direkte Einflussnahme?

Eine weitere schwierige Frage ist die nach dem Schutz der ausgelagerten Daten: Sollen meine sensiblen Firmendaten auf amerikanischen Servern liegen? Die Größen im Cloud-Geschäft sind amerikanische Unternehmen, aber was spricht dagegen, deutsche Dienste in Anspruch zu nehmen? Dann wäre zumindest gewährleistet, dass die Daten auf hiesigen Servern lägen. Ob sie vor dem Zugriff Dritter geschützt sind, dafür gibt es allerdings keine Garantie.

Was aber ist der Grund, weshalb immer mehr Unternehmen in die Cloud gehen? Die einfach Antwort: der Kostendruck. Dieser Vorteil ist natürlich auch nicht von der Hand zu weisen. Investitionen in Hardware, in Wartung oder auch Mitarbeiter für eben diese entfallen. Aber auch die Skalierbarkeit und die Flexibilität ist in den Wolken um einiges höher.

Die Vorteile der Cloud, aber ohne Risiko – das wäre also das Optimum. Aber wie?

Neben der öffentlichen Cloud gibt es auch die Private Cloud – in dieser stellen die Unternehmen selbst ihren Mitarbeitern alle Dienste zentral zur Verfügung. Bei kleineren oder mittleren Unternehmen kann dies auch von einem vertrauten IT-Dienstleister mit entsprechendem Know-how übernommen werden. Mit diesem Modell kommt man in den Genuss aller Vorteile: Sicherheit der Daten vor dem Zugriff Dritter, Einsparpotential bei Wartung sowie Hardware und Flexibilität bei der Auswahl an Applikationen. Denn nicht nur die Platzhirsche stellen ihre Business-Lösungen als Hosted Edition zur Verfügung – das lässt sich zum Beispiel auch an unserem Portfolio ausmachen.

Ein wiederum anderes Modell ist die hybride Cloud – bei dieser werden geschäftskritische Daten und Anwendungen im Unternehmen selbst betrieben, der Rest in die Public Cloud ausgelagert. Bei dieser Variante besteht allerdings die Schwierigkeit darin, zu definieren was geschäftskritisch ist. Hier müssen klare Richtlinien festgelegt werden – was nicht immer leicht fallen dürfte.

Bleibt also nur zu sagen: Letztendlich ist die Entscheidung pro oder contra Cloud selbstverständlich jedem Unternehmen selbst überlassen. Da es aber nicht „die Cloud“ gibt, kann man sie auch nicht per se verteufeln oder sie als einzig möglichen Weg sehen.