Auch nach über dreißig Jahren ist die gute alte E-Mail unser täglicher Begleiter – ob privat oder beruflich. Erleichtert hat sie unsere Arbeitswelt, so viel steht fest. Ob Rechnung, Auf- oder Vertrag – alles binnen weniger Sekunden verschickt und in kürzester Zeit bearbeitet. Aktions- und Reaktionszeiten haben sich in den letzten drei Dekaden um ein Vielfaches erhöht, doch hat sich damit auch die Produktivität gesteigert? Das wäre logische Konsequenz.

Glaubt man jüngsten Untersuchungen, ist die E-Mail mehr Fluch als Segen oder besser gesagt, mehr Zeitfresser denn -sparer. Denn was eigentlich als kommunikative Revolution begann, lässt uns heute keine Ruhe: So lassen sich laut dieser Studie von Apex Performance viele Mitarbeiter vom E-Mail-Empfang massiv ablenken, 70 Prozent der Befragten erhalten mindestens 21 E-Mails am Tag – hört sich im ersten Moment wenig an. Bedenkt man jedoch, dass mindestens 21 E-Mails gelesen und eventuell beantwortet werden müssen, summiert sich das Ganze bereits. Hinzu kommt außerdem die Zeit, die man braucht, um sich wieder der eigentlichen Sache mit voller Konzentration zu widmen. Eine Untersuchung von Eric Horvitz bei Microsoft ergab einen Durchschnittswert von 15 Minuten – viel Zeit also, die wir jeden Arbeitstag verlieren.

E-Mail-Kommunikation beschleunigt viele Arbeits- und Entscheidungsprozesse und nimmt uns gleichzeitig wichtige Zeit. Und noch schlimmer: E-Mail-Kommunikation stresst uns – eine Tragik der modernen Arbeitswelt. Was tun gegen Zeitverlust und Gesundheitsgefährdung? Einfache Tipps wie das Deaktivieren von Benachrichtigungen über neue E-Mails mögen oberflächlich helfen,  bekämpfen aber das Symptom nicht. Hier muss die Frage eher lauten: Wie kann ich meine E-Mail-Bearbeitung sinnvoll organisieren?