Unter der Überschrift “11 Fragen an” präsentieren wir Ihnen Interviews mit interessanten Menschen aus der IT-Welt.

Heute: Martin Fryba, Chefredakteur der Fachzeitschrift Computer Reseller News (CRN), WEKA FACHMEDIEN GmbH.

Martin-Fryba
Martin Fryba, Chefredakteur der Computer Reseller News

Wenn Sie sich selbst interviewen sollten, was wäre die erste Frage, die Sie sich stellen würden?
Nur ein Narzist würde sich selbst interviewen und das wäre eine ziemlich langweilige Aneinanderreihung von Fragen nach dem Muster: Wie bin ich nur so erfolgreich geworden? (lacht)

Und was wäre die Antwort?
Jetzt müsste ich antworten: „Weil ich der genialste Mensch bin und mir keiner das Wasser reichen kann.“ Das Blöde ist nur: Wenn man mit der Gabe der Reflexion gesegnet ist, was gute Journalisten ja sein sollten, klappt die Selbstinszenierung nicht. Gott sei Dank, sage ich dazu.

Was glauben Sie ist die größte Errungenschaft, die wir dem Internet zu verdanken haben?
Die Entstehung einer noch größeren Öffentlichkeit und die Chance, dass sich politische und ökonomische Fehlentwicklungen ganz konkret und sehr schnell ändern können. Man musste Jahrhunderte für eine bürgerliche Gesellschaft der Freiheit und Vielfalt des Wortes kämpfen. Müssten wir diese Werte noch per Anschlag an eine Kirchentür verbreiten, wäre der Sturz so mancher Machthaber eine recht langwierige Angelegenheit.

Nehmen wir an, H. G. Wells Zeitmaschine gäbe es wirklich. In welche Zeit würden Sie reisen und was würden Sie dort tun?
Ich würde gerne den 13. Juni 1886 in Berg am Starnberger See miterleben, um nach meiner Rückkehr meinem Sohn erzählen zu können, wie der bayrische Märchenkönig Ludwig II. tatsächlich starb.

Nennen Sie drei Personen, mit denen Sie gerne einmal zu Abend essen würden und verraten Sie uns, warum.
Endlich mal wieder mit meiner Frau, weil wir zwischen Kindern, Oma, Job und diversen Reparaturen im Haus einfach zu wenig Zeit allein miteinander verbringen. Zudem mit Mario Vargas Llosa, meinem Lieblingsschriftsteller und Ulf Mehrbold, weil er die Erde so gesehen hat wie sie nur wenige Menschen erblicken können.

Nennen Sie uns drei Orte, die Sie vor Ihrem Tod (noch einmal) sehen möchten.
New York immer wieder gerne, einen einsamen Berggipfel und Neapel – genau in dieser Reihenfolge.

Was wollten Sie werden, als Sie ein Kind waren?
Da habe ich keine Vorstellungen gehabt, vielleicht auch deswegen, weil ich nie wirklich verzweifelte Eltern hatte, die dauernd überlegten „Kind, was soll aus dir einmal werden?“. (lacht)

Was tun Sie, wenn Sie gerade nicht arbeiten?
Mit meinen Kindern spielen.

Nennen Sie uns drei Titel von Ihrer aktuellen Playlist.
Ich habe keine Mediathek, sondern höre im Auto den Nachrichtenkanal B5 und die Features auf B2 (die es dankenswerter Weise als Podcast gibt).

Ihr größter Fehler?
Meine Frau nicht zehn Jahre früher geheiratet zu haben.

Ihr abschließender Kommentar oder Ihr Lebensmotto?
Wer nicht neugierig ist, erfährt nichts.

Das Interview führte Nadja Krug.